Willkommen auf St. Albertus Magnus, Oberesslingen, Orgel- und Kirchenmusik

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Sonntag, 26. Dezember, 10:30  Zweiter Weihnachtsfeiertag


Wolfgang Amadeus Mozart  Missa B-Dur, KV 275

für Soli, Chor und Streicher und Orgel

Eva Kleinheins, Sopran; Gabriele Anna Lesch, Alt, Dietrich Wrase, Tenor; Tilman Heiland, Bass

Kirchenchor St. Albertus
Leitung und Orgel: Wolfgang Hausmann



Sonntag, 20. November, 10:30,  Patrozinium


Franz Schubert (1797-1827) Missa Nr. 2, G-Dur

für Soli, Chor und Streicher und Orgel

Eva Kleinheins, Sopran; Wolfgang Hausmann, Tenor;  Steffen Ritter, Bass

Kirchenchor St. Albertus
Leitung und Orgel: Wolfgang Hausmann



Sonntag, 24. Juli, 10:30


Horak, Wenzel Emanuel (1800-1871)
Missa Nr. 5  in B, für Chor, Streicher und OrgelKirchenchor St. Albertus MagnusLeitung und Orgel: Wolfgang Hausmann



Sonntag, 26. März  2016, Ostern


Johann Georg Lickl, Missa solemnis in F (1824)

für Soli, Chor und Orchester

Eva Kleinheins, (Sopran), Gabriele Anna Lesch (Alt), Dietrich Wrase (Tenor) und Matthias Baur (Bass), sowie Chor und Orchester von St. Albertus Magnus, die Leitung hat Wolfgang Hausmann.

Johann Georg Lickl, 1769 in Klosterneuburg geboren, ließ sich 1785 in Wien nieder, wo er  Albrechtsberger und Haydn kennenlernte. Er war Organist an der Karmeliterkirche und arbeitete mit Schikaneder zusammen, wobei in der Folgezeit mehrer Singspiele für das Theater auf der Wieden entstanden. Im Jahre 1806 wurde er dann Kapellmeister an der Kathedrale in Pecs (Fünfkirchen), wo er bis zu seinem Tode im Jahre 1843 wirkte. Zahlreiche Kammermusikwerke wurden in Wien, Augsburg und Offenbach verlegt.


Seine Messe entstand im März 1824 und wird wahrscheinlich zum Osterfest das erste Mal erklungen sein. Er war ein Meister der Klangfarben und offensichtlich auch der Ökonomie. So verlangt er in seiner Messe vier Holzbläser (Flöte, Oboe, Klarinette und Fagott), besetzt sie aber nur einfach, was das Komponieren nicht gerade erleichtert; Lickl löst dieses Problem jedoch meisterlich.


Wie sehr er gerade diese Messe geschätzt haben muss, lässt sich an der Tatsache ersehen, dass er sie in den folgenden Jahren häufig aufführte. 



Samstag, 20. Februar 2016, 18:00 Uhr


Kirchweihfest St. Bonifatius Aichschieß

Leo Délibes, Messe brève

für Chor und Orgel


Am Samstag, 20. Februar jährt sich zum 50. Mal die Kirchweihe der kath. Kirche St. Bonifatius in Aichschieß. Zu diesem goldenen Jubiläum wollen wir einen festlichen Gottesdienst um 18 Uhr feiern, in dem der Kirchenchor Oberesslingen unter der Leitung von Wolfgang Hausmann – damals junger Organist in Aichschieß – die Messe brève von Léo Delibes singen wird.




Samstag, 26. Dezember 2015, 2. Weihnachtsfeiertag

Joseph Haydn, Missa Sti. Nicolai

für Soli, Chor und Orchester
Eva Kleinheins, Gabriele Anna Lesch, Dietrich Wrase, und Matthias Baur
Chor und Orchester von St. Albertus Magnus
Leitung hat Wolfgang Hausmann. 


Die Missa Sancti Nicolai Hob. XXII:6 (deutsch Nikolaimesse) in G-Dur ist die sechste Messe von Joseph Haydn. Aufgrund des pastoralen Charakter des Kyrie und Dona nobis pacem, die im Sechsvierteltakt stehen, wird die Messe auch Sechsviertel-Messe genannt. Diese Grundstimmung der Messe ist nicht Zufall, da sie für die Adventszeit komponiert wurde.

Das Werk wurde wahrscheinlich am 6. Dezember 1772 zur Feier des Namenstages von Fürst Nikolaus Esterhazy uraufgeführt und entstand vermutlich als Dank. Im gleichen Jahr war der Fürst durch Haydns Abschiedssinfonie veranlasst worden, seinen Sommeraufenthalt im Schloss Esterháza etwas frühzeitiger als gewöhnlich abzubrechen; die sonst in Wien lebenden Musiker der Kapelle waren gezwungen, die Sommerzeit fern von ihren Familien in Eisenstadt zu verbringen.

Das Kyrie und Dona nobis bestehen aus demselben musikalischen Material und bilden so eine Klammer. Das Gloria ist mit Ausnahme des Gratis agimus tibi (Solo Sopran) ganz dem Chor anvertraut. Eine knappe Fuge beendet den Satz. Das Credo ist gestrafft, indem bis zum Et incarnatus der Text, in der Manier einer Missa brevis, auf die vier Chorstimmen verteilt ist und somit nur 28 Takte umfasst. Das gesamte Et incarnatus est wird von den Solisten bestritten, der Chor beendet das Credo ab Et resurrexit. Das Sanctus besteht aus einer langsamen Einleitung; unter gleichmäßig dahin schreitenden Sextuolen der Streicher deklamiert der Chor das Sanctus, ehe das Pleni sunt coeli sich jubelnd Bahn bricht. Das Benedictus ist ganz den Solisten anvertraut. Das klagende, in düsterem g-moll stehende, Agnus Dei mündet in das heitere Dona nobis, im Wechsel zwischen Soli und Chor.







Sonntag, 15. November 2015 (Patrozinium, 25. Jahrestag der  Orgelweihe)

Louis Vierne, Messe solennelle cis-moll

für Chor und Orgel

Peter Kranefoed, Winnenden, Orgel
Leitung: Wolfgang Hausmann



Die Komposition der Messe solennelle begann der nahezu blinde Louis Vierne im Jahre 1899 während der Sommerferien in Cayeux-sur-Mer in der Picardie. Ursprünglich sollte es eine Fassung für Chor und Orchester werden, doch auf Anraten von Charles Marie Widor schrieb er die Fassung für Chor und zwei Orgeln, »da man nicht immer ein Orchester zur Verfügung hat« (in französischen Kirchen findet man aber fast immer eine Haupt- und eine Chororgel).

 

Die Chororgel (Orgue de chœur) hat hauptsächlich die Aufgabe, den Chor zu stützen, indem sie über weite Strecken den Chorsatz mitspielt. Nur im Mittelteil vom Gloria und im Sanctus übernimmt die Chororgel eine solistische Aufgabe. Die große Orgel (Grand Orgue) trägt zur festlichen Umrahmung bei, wie am Beginn vom Gloria, oder tritt kommentiertend hinzu (im Gloria oder im Benedictus).

 

Vierne widmete seine Messe solennelle en ut dièse mineur pour chœur à quatre voix mixtes et deux orgues, deren Uraufführung am 8. Dezember 1901 in Saint-Sulpice mit Charles-Marie Widor an der Haupt- und Vierne selbst an der Chororgel stattfand, Théodore Dubois, der damals Leiter des Pariser Consevatoire war.

 

Sind die feierlichen Teile des Kyrie und das triumphierende Gloria und Sanctus noch traditionell romantisch komponiert, so schlagen die geheimnisvollen Harmonien des Benedictus einen völlig neuen Ton in der Kirchenmusik an. Die Messe schließt friedvoll mit lang anhaltenden Phrasen im Agnus Dei und bringt mit Echospiel zwischen Chor und großer Orgel das Werk zu einem wunderbar ruhigen, tröstlichen Abschluss.

In der Zwischenzeit wurde das Werk auch für eine Aufführung mit Chor und einer Orgelbearbeitet. In dieser Fassung erklingt die Messe in St. Albertus Magnus. Peter Kranefoed wird die Orgel spielen, die Leitung hat Wolfgang Hausmann.



Sonntag, 26. Juli, 10:30 Uhr 

Postprimiz Jürgen Kreutzer

Joseph Callaerts, Messe op. 4

für Chor und Orgel

Peter Kranefoed, Winnenden, Orgel
Leitung: Wolfgang Hausmann




Ostersonntag, 05. April 2015, 10:30

Joseph Haydn, Missa Cellensis, C-Dur

für Soli, Chor und Orchester
Eva Kleinheins, Kerstin Wagner, Wolfgang Hausmann, Matthias Baur 

Die Missa Cellensis in C-Dur ist die achte Messkomposition von Joseph Haydn. Sie wird meist Mariazellermesse genannt. Sie entstand im Jahre 1782 und ist die letzte Messvertonung Haydns vor seinen sechs letzten großen Messen. Wie der Beiname sagt, widmete Haydn die Messe dem Wallfahrtsort Mariazell. Die Messe war ein Auftragswerk des Offiziers Anton Liebe von Kreutzner anlässlich seiner Erhebung in den Adelsstand. Im Vergleich zu den späten Messen Haydns ist ihr Aufbau noch sehr traditionell: Fugen am Ende von Gloria, Credo und Agnus Dei, Solopassagen im Gloria und Credo und ein solistisches Benedictus. Allerdings baute Haydn auch ganz neue Dinge ein, wie zum Beispiel eine langsame sinfonische Introduktion am Anfang des Kyrie, bei dem aus den tiefen Stimmen von Chor und Orchester der Satz erwächst. Die Fugen sind sehr rhythmisch und stark synkopiert, die Solopassagen erscheinen sehr theatralisch. Diese Messe ist somit ein Bindeglied zwischen den frühen und späten Messen von Joseph Haydn.

Die zahlreichen Abschriften der Messe zeugen von der großen Beliebtheit, die sie früher besaß, und deren sie sich heute noch erfreut. Erklärbar und verständlich wird diese durch den „volkstümlichen" Charakter der Messe, der jedoch keineswegs mit einer als „simpel", „banal" oder „trivial" zu bezeichnenden musikalischen Faktur einhergeht. Vielmehr gelingt es Haydn in der Mariazeller Messe überzeugend, eine spezifische Synthese herzustellen zwischen den hohen Ansprüchen „autonomer" Kunstmusik einerseits, die in entsprechenden Kompositionstechniken ihren Niederschlag finden, und der ästhetischen Forderung der Zeit nach „Verständlichkeit" andererseits. Bei der Suche nach Gründen für die Beliebtheit der Mariazeller Messe sei noch auf eine Besonderheit hingewiesen. Haydn hat bei der kompositorischen Arbeit nur in seltenen Fällen auf eigene Werke zurückgegriffen. Das Benedictus der Mariazeller Messe ist jedoch ein solcher Fall, im Hinblick auf Haydns Messkompositionen sogar ein einmaliger. Als Vorlage diente ihm hierbei die Arie des Ernesto „Qualche volta non fa male" aus dem II. Akt seiner komischen Oper Il mondo della luna (nach einem Libretto von Carlo Goldoni), die 1777 anlässlich einer Fürstenhochzeit in Schloß Esterházy uraufgeführt worden war. Bei der Bearbeitung hielt sich Haydn in den Instrumentalstimmen überwiegend an die Vorlage, lediglich die Hornstimme und einige Zwischenspiele wurden gestrichen. Die originale Singstimme wird im Benedictus meist vom Alt gesungen, die anderen Stimmen sind davon materialmäßig abgeleitet. Durch den Verzicht auf jeglichen Sologesang einer einzelnen Stimme wurde schon rein äußerlich eine Erinnerung an den ursprünglichen Verwendungszusammenhang vermieden. Einige  kompositorischen Eingriffe bewirken, dass Haydn die profane, von Streit und Versöhnung handelnde Opernarie in das andachtsvolle, Lobpreisung ausdrückende Benedictus verwandelte.

Die Gründe Haydns für den Rückgriff auf die fünf Jahre alte Opernarie sind nicht bekannt; eine Vermutung liegt jedoch nahe. Seine Oper wurde in Eisenstadt wahrscheinlich überhaupt nur ein einziges Mal aufgeführt, Inszenierungen andernorts gab es nicht. Bei der musikalischen Qualität dieser Arie wundert es nicht, dass Haydn sie dem stummen Dasein in der fürstlichen Bibliothek entreißen und ihr neue Wirkungsmöglichkeiten eröffnen wollte. Die Popularität der Mariazeller Messe gab und gibt ihm darin zweifellos recht.


Ostersonntag, 5. April, 19:00Ostervesper
Sonntag, 19. April, nach 10:30 Gottesdienst, Kirchenkaffee

2. Weihnachtsfeiertag 2014

Mozart, Krönungsmesse, KV 317


Eva Kleinheins, Gabriele Anna Lesch, Dietrich Wrase, Matthias Baur
Im Januar 1779 nahm Mozart seinen Dienst als Hoforganist des Salzburger Erzbischofs auf, den er bis zu seiner Reise nach München im November 1780 versah. In diesen beiden letzten Salzburger Jahren entstand u.a. die Messe in C-Dur KV 317, wohl Mozarts volkstümlichste Kirchenkomposition, gehört sie doch zu den bekanntesten Messvertonungen überhaupt.
Die Bezeichnung „Krönungsmesse" findet sich erst im Jahre 1873. Wie viele andere populär gewordene Werktitel hat also auch Mozarts „Krönungsmesse" ihren Namen der Nachwelt zu verdanken. 
Schon im knappen, ouvertürenhaften „Kyrie" mag der unvermittelte Übergang vom festlich geprägten Duktus des Eröffnungschors, der die Assoziation an eine Krönungsfeierlichkeit erleichtert haben mag, zur lyrisch-empfindsamen Melodik der Solostimmen den Hauptgrund für die allgemein verständliche Sprache des Werkes zu liefern. Das „Christe  eleison" stellt dann - auf zwei Takte reduziert - lediglich eine Mollvariante des liedhaften Duettierens von Sopran- und Tenor-Solo dar. 
Im „Gloria", durchgehend im ¾-Takt gehalten, steht das Solistenquartett meist geschlossen dem Chor gegenüber. 
Auch im „Credo" wird den Solisten wenig Raum gegeben. Den einzigen Ruhepunkt in der rondoartigen Anlage, die mit dem abschliessenden „Credo"-Ruf einen textlichen Rahmen aufweist, bildet das harmonisch freie „Et in carnatus est". 
Das rein chorisch besetzte „Sanctus" erweist sich mit seiner Tempobezeichnung und dem punktierten Rhythmus als dem „Kyrie" eng verwandt. Dazu kontrastiert das gelöst heitere Soloquartett im „Benedictus". 
Mit einer Vorwegnahme der Arie „Dove sono" aus „Die Hochzeit des Figaro" beginnt das „AgnusDei" An diese Sopran-Arie schliesst sich das „Dona nobis pacem", eine Reminiszenz an den lyrischen „Kyrie"-Mittelteil, an.

Ostern 2014, 10:30 Uhr

Mozart, Missa solemnis in C, KV 337

Die Partitur von Mozarts letzter Salzburger Messe trägt den Datumseintrag März 1780; damit kann man ziemlich sicher sagen, dass die Messe zu Ostern (27. März) dieses Jahres zum ersten Mal im Salzburger Dom erklang. Wenn sie auch explizit den Titel Missa solemnis (=feierlich) trägt, so trifft dies vorwiegend auf die erweiterte Besetzung zu; vom Umfang und Duktus unterscheidet sie sich nicht wesentlich vom Typus der Missa brevis.

Diese Messe war schon vor 1800 in Abschriften außerordentlich weit verbreitet und zählte bereits zu Mozarts Lebzeiten zu seinen bekannteren Kirchenwerken.

Gegenüber der ein Jahr früher entstandenen Krönungsmesse, in deren Schatten das Werk heute zu Unrecht steht, weist die Messe KV 337 eine strengere kirchenmusikalisch-liturgische Haltung, aber einen durchaus vergleichbaren Einfallsreichtum auf.

Das knappe, getragene Kyrie löst sich von der traditionellen, vom Text bedingten Dreiteiligkeit. Das formal straffe Gloria lehnt sich an das Sonatensatzschema an, das Credo an das Ritornellprinzip. Das Benedictus ist eine strenge Fuge - ein Unikum in Mozarts Salzburger Messen. Einzigartig ist auch die Faktur des Agnus Dei; mit einer Arie für Solo-Sopran, Oboe, Fagott und Orgel wandelt sich der Stil zu einer poetischen Anmutigkeit.

Mozart geht mit der Vertonung des Textes recht unkonventionell um, was sich vor allem im Benedictus zeigt. Eine düstere, chromatisch durchsetzte Fuge in a-Moll will so gar nicht zu dem Jubel-gelgesang ("Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn") passen. Was oft als Aufmüpfigkeit ge-gen die Zustände in Salzburg interpretiert wurde, kann auch ganz anders gesehen werden: Die Passionszeit beginnt ja am Palmsonntag mit dem Willkommensruf zum Einzug in Jerusalem. Die Stimmung kippte bekanntermaßen sehr schnell. Er kam ja eben nicht (wie erwartet!), um als Imperator Israel von der Herrschaft der Römer zu befreien, sondern um durch seinen Tod am Kreuz alle Menschen zu erlösen. Diese Deutung des Textes liegt an Ostern besonders nahe. Die Schlussdissonanz mündet ja dann auch unmittelbar in den Osterjubel des "Hosanna". Sowohl im Kyrie, als auch im Agnus Dei herrscht eher Gelassenheit und Zuversicht, als Flehen und Bitten. Das Credo in seinem beschwingten Dreivierteltakt lässt alle dogmatische Strenge hinter sich und versinnbildlicht weniger Lehre, als vielmehr pulsierende Freude am Glauben.

Mozarts Messe erweist sich so nicht einfach als beliebige Vertonung des Messordinariums, sondern als individuelle Deutung des Textes, als Bekenntnis, das durchaus subjektive Züge trägt und Interpreten und Zuhörer herausfordert.


Sonntag, 27. Juli 2014 (Postprimiz Welchering), 10:30 Uhr

Johann Nepomuk Hummel, Missa in B-Dur, op. 77

für Chor und Orchester

Sonntag, 16. November (Patrozinium), 10:30 Uhr

Antonin Dvořák, Messe D-Dur op. 86 für Chor und Orgel

Peter Kranefoed, Orgel
Antonín  Dvořák gehört zu den bedeutendsten und beliebtesten Komponisten der musikalischen Romantik. In seinem umfangreichen Œuvre finden sich eine ganze Reihe von kirchenmusikalischen Werken, beispielsweise das Stabat Mater, das Requiem oder das Te Deum. Diesen groß besetzten Vokalwerken steht die kleiner besetzte Messe in D gegenüber. Dvořák schrieb sie im Jahre 1887 auf Wunsch des Architekten Josef Hlávka, dessen Gattin eine große Verehrerin der Musik des Komponisten war. Am 17. Juni, dem Tag der Fertigstellung des Werkes, schrieb Dvořák an seinen Auftraggeber: "Sehr geehrter Herr Rat und lieber Freund! Ich habe die Ehre, Ihnen mitzuteilen, dass ich die Arbeit ( Messe D-Dur) glücklich beendet habe und dass ich große Freude daran habe. Ich denke, es ist ein Werk, das seinen Zweck erfüllen wird. Es könnte heißen: Glaube, Hoffnung und Liebe zu Gott dem Allmächtigen und Dank für die große Gabe, die mir gestattete, dieses Werk zum Preis des Allerhöchsten und zur Ehre unserer Kunst glücklich zu beenden. [...] Bisher schrieb ich Werke dieser Art nur in großem Ausmaße und mit großen Mitteln. Diesmal aber schrieb ich nur mit bescheidenen Hilfsmitteln, und doch wage ich zu behaupten, dass mir die Arbeit gelungen ist." Diese Worte des Komponisten beziehen sich auf die Besetzung des Stückes: Vier Solostimmen und ein vierstimmiger Chor (jeweils Sopran, Alt, Tenor und Bass) werden von der Orgel begleitet, wobei die Solopartien alternativ auch von einem kleineren Chor übernommen werden können.  
Die Uraufführung der Messe erfolgte am 11. November 1887 während der Einweihung der Schlosskapelle von Lužany. Das Werk war eigens zu diesem Anlass komponiert und konzipiert worden, Dvořák selbst leitete die Aufführung. Die Solopartien wurden unter anderem von der Frau des Komponisten sowie Hlávkas Ehefrau ausgeführt. Erst zwei Jahre später kam die Messe in Pilzeň zur öffentlichen Erstaufführung.  



Das dreiteilige, mit Andante con moto überschriebene Kyrie eröffnet die Messe. Der eingängige melodische Hauptgedanke setzt sich aus einer Linie von jeweils abwärts gerichteten Zweitonmotiven zusammen. Die melodische Linie des "Christe eleison" ist durch eine spannungsaufbauende Anfangspause, punktierten Rhythmus, kleinere Notenwerte und ein prägnantes Dreiklangsmotiv gekennzeichnet, bevor im folgenden Takt wieder die aus dem ersten Teil bekannten Zweitonmotive auftreten. Kontinuierlich wird nun Spannung aufgebaut, die schließlich im Fortissimo des unbegleiteten Chores (ab Takt 85) kulminiert. Ein kurzer Instrumentalteil leitet zum dritten Teil des Kyrie über, der auf einem strahlenden Fortissimo-Akkord endet.
Auch das Gloria weist eine Dreiteilung auf. Der erste Teil beginnt mit einem stürmischen Allegro vivo, die anfänglichen Dreiklangsfanfaren des Chores werden dabei von gehaltenen Akkorden der Orgel begleitet. Auf den innigen Wunsch nach Frieden auf Erden ("et in terra pax") folgen die rhythmisch aufgelockerten und satztechnisch verschränkten Anrufungen Gottes und ein Fugato ("adoramus te"). Der zweite, lyrischere Teil des Gloria (Andante) ist anfangs durch den kontrastierenden Einsatz von Frauen- und Männerstimmen gekennzeichnet. Solistische Passagen treten hier genauso wie im Kyrie wieder auf. Dem expressiven Abschnitt "qui tollis peccata mundi" folgt schließlich der dritte Teil (Allegro vivo) als Reprise des Satzes. In diesem Teil tauchen zwei musikalische Gedanken aus dem ersten Teil wieder auf – die Anrufungen und das leicht veränderte Fugato ("cum sancto spiritu"). Beendet wird das Gloria vom zehnmaligen Ausruf des Chores, dem "Amen".  

Das feierliche und majestätische Sanctus geht unmittelbar in das Benedictus über (Lento). Ein zwanzig Takte langes Orgelvorspiel bereitet auf den Einsatz des Chores vor. Hier treten große melodische und dynamische Bögen, sowie immer neue harmonische Schattierungen zu Tage. Das finale "Osanna" (Vivace) greift auf das musikalische Material des Sanctus zurück, wenngleich mit leichten Abweichungen.
Beim Agnus  Dei werden ersten Takte durch ein achttaktiges, lyrisches Thema bestimmt, welches nacheinander durch alle Stimmen des Chores geführt wird. Das dreimalige, eindringliche "miserere nobis" wird jeweils von einer Chorgruppe vorgetragen. Das Ende des Satzes verbreitet schließlich eine ruhige und friedliche Atmosphäre. Es handelt sich dabei um den Frieden, der von Gott im Text erbeten wird ("Dona nobis pacem").  


Der Chor im Einsatz
Wolfgang Hausmann
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